IIoT-Plattformen aus der deutschen Cloud: Warum gerade der Mittelstand profitiert

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IIoT-Plattformen aus der Cloud sind das Herzstück eines jeden Industrieunternehmens. Unter dem Buzzword „Industrie 4.0“ sind Systeme, Maschinen und Produktionsanlagen samt aller dazugehörigen Daten smart und effizient miteinander vernetzt. Dabei werden kontinuierlich alle Prozesse optimiert und hinterfragt. Ziel ist es, die Ressourcen optimal aufeinander abzustimmen und beispielsweise Maschinen ideal auszulasten. Doch welche Vorteile hat eigentlich so eine Smart Factory aus der Cloud?

Effizienz durch automatisierte Prozesse

Stellen Sie sich vor, Ihr Kunde bestellt bei Ihnen die gewünschte Ware und bekommt sofort eine Bestätigung samt Lieferdatum und Rechnung per Mail. Parallel fährt bereits der Gabelstapler oder Floorroboter zum Hochregal, in dem sich die Ware mit der besagten Artikelnummer befindet.

Ihr Haus- und Hoflogistiker erhält sofort die Beauftragung der Auslieferung der Ware an den Kunden und am nächsten Tag liegt die bestellte Ware bereits auf dem Laster und wird Ihrem Kunden zugestellt. Der Bestand des eigenen Lagers wird automatisch aktualisiert. Nach Erreichen des Mindestbestands für diese Warengruppe wird die Produktion direkt eingeleitet, um das Hochregal und den Bestand wieder aufzufüllen.

Die benötigen Teile werden automatisiert bei den Lieferanten bestellt und Just-in-Time direkt an die Produktionslinie geliefert. Die Produktion wird angestoßen und vollendet. Der Nutzungsgrad der eingesetzten Maschinen dabei überwacht, dokumentiert und automatisch mit den hinterlegten Wartungsfristen abgeglichen. Letztlich lagert die Ware nach kurzer Zeit wieder wohlbehalten im Hochlagerregal und freut sich bereits auf die Bestellung eines weiteren Kunden, welche dann alles wieder von vorne anstößt.

So oder so ähnlich könnte ein nahtloser Bestellprozess in einem Produktionsunternehmen aussehen, doch in der Realität treffen wir hier noch auf eine ganz andere (Prozess-)Welt.

Langsame, meist hochmanuelle Prozesse, Kundendaten, die nicht mit Produktionsdaten verknüpft und Lieferketten, die völlig intransparent dokumentiert sind. Genau das ist die Realität, die oft in der mittelständischen Fertigungsindustrie zu finden ist.

Industrial IoT und Industrie 4.0

Das Industrial IoT (IIoT) kann hier die ersehnte Lösung sein. Ziel einer umfänglichen IoT-Strategie ist, Daten und Systeme smart zu vernetzen sowie Prozesse stetig zu optimieren. Das Stichwort lautet Industrie 4.0. Es steht für den Einsatz des IoT in der industriellen Produktion. Anlagen lassen sich damit zentral aus der Ferne überwachen und verwalten. Die Produktion wird eng mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt und alle Daten stehen immer und in Echtzeit von überall auf der Welt zur Verfügung.

Basis dafür sind intelligente, sensorgestützte und miteinander vernetzte Produktionssysteme. Hier laufen die meisten Prozesse automatisiert ab. Durch intelligentes Monitoring der Fertigungsdaten können Unternehmen nahezu in Echtzeit auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren und ihre Produktion entsprechend steuern und optimieren. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Daten und IT für Agilität und Flexibilität eines Unternehmens sind.

Industrie 4.0 verknüpft die Produktions- und Logistikprozesse dank der Digitalisierung auch mit Zulieferern und Partnern. Zudem ist es möglich, den Wartungsbedarf bei Maschinen durch Predictive Maintenance frühzeitig zu erkennen und einen kostspieligen Ausfall proaktiv zu verhindern.

Bei Predictive Maintenance liefern Sensoren, die in Maschinen oder Anlagen integriert sind, Daten zu ihrem aktuellen Status an eine zentrale Cloud-Plattform. Dies können etwa Temperatur, Leistung, Umdrehungen, Feuchtigkeit oder Auslastung sein. Ergibt die Analyse der Daten Abweichungen von den Normwerten, kann der Service proaktiv reagieren und das betreffende Bauteil austauschen oder die Wartungsarbeiten vorziehen. 

Auf diese Weise vermeiden Unternehmen teure Ausfallzeiten von Maschinen und senken die Kosten für Service und Wartung, da sie unnötige Instandhaltungsprozesse vermeiden. Zudem verlängern sich die Laufzeiten der Anlagen.

IIoT-Plattformen als Herzstück der Industrie

Im IIoT oder in der Industrie 4.0 spielen IoT-Plattformen eine zentrale Rolle, die heutzutage überwiegend in verschiedenen Cloud-Umgebungen zu finden sind. Denn diese bilden die Schnittstelle zwischen den vernetzten Geräten sowie den Systemen, auf denen IoT-Daten gespeichert und analysiert werden.

IIoT - die Cloud als Zentrum eines IoT-Ökosystems

Greifbare Vorteile für den Mittelstand

Warum sind IoT-Plattformen für die Produktion 4.0 so unverzichtbar und warum profitiert gerade der starke deutsche Mittelstand durch IoT-Lösungen aus der Cloud? Die folgenden Punkte geben einen kleinen Überblick:

Offene Schnittstellen (APIs)

IoT-Plattformen unterstützen viele Standards, Formate und Schnittstellen. Sie sind daher in der Lage, verschiedenste Systeme, Business-Applikationen (CRM, ERP etc.), mobile Apps oder andere externe Datenquellen zu verbinden. Dies erlaubt auch die Anbindung von Lieferanten und Partnern für hypervernetzte Kollaboration.

Zentrales Management

Cloud-basierte IoT-Plattformen unterstützen die zentrale Verwaltung, Überwachung und Steuerung von IoT-Geräten sowie Daten und Anwendungen. In Echtzeit, rund um die Uhr und von überall auf der Welt. Der Vorteil: Softwareupdates, wichtige Tests oder Fehlerbehebung können zu jeder Zeit auch aus der Ferne ausgeführt werden.

Ausführliche Analysen

IoT-Plattformen sind für die Analyse von Daten inklusive KI und maschinellem Lernen optimiert. So lassen sich Informationen in Echtzeit auf Muster, Abweichungen oder Abhängigkeiten untersuchen, Ereignisse prognostizieren oder Prozesse direkt optimieren. Das bringt den nötigen Überblick für wichtige datenbasierte Entscheidungen.

Umfassendes Reporting

Umfangreiche Berichtsfunktionen mit Visualisierung der Ergebnisse in übersichtlichen Dashboards sind ein weiterer Vorteil der IoT-Plattformen. So bieten sie eine extrem wichtige Entscheidungsgrundlage für nahezu jeden Prozess in einem Fertigungsunternehmen.

Bereit für Multi-Cloud

Der Mittelstand kann auf der Plattform selbst eigene IoT-Anwendungen entwickeln, administrieren und ändern. Selbst die inhouse betriebene IT und gewachsene Legacy lässt sich mit der modernen IT-Plattformstruktur verbinden, so dass immer ein brandaktueller Datenbestand aus allen IT-Umgebungen bereit und zur Weiterentwicklung zur Verfügung steht.

Datenschutz auf DSGVO-Niveau

Gerade IIoT-Plattformen beherbergen höchst schützenswerte Daten und Applikationen, die in Hochsicherheitsrechenzentren DSGVO-konform und möglichst georedundant konsolidiert werden sollten. Für Unternehmen aus Deutschland bzw. der EU sind vor allem Cloud-Lösungen innerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes eine sichere Wahl, wenn es um das Thema Datenschutz geht. Gerade US-basierte Cloud Provider müssen aufgrund des aktuellen CLOUD Acts den US-Behörden in bestimmten Fällen Zugriff auf Daten gewähren, die auf ihren Servern liegen. Und zwar auch dann, wenn diese nicht in den USA residieren sondern beispielsweise in der EU.

Daher bietet sich der Einsatz eines deutschen bzw. europäischen Cloud Providers an. Wer möchte schon seinen digitalen Zwilling oder patentierte Konstruktionspläne oder gar geschäftskritische Daten offenlegen müssen? Funktionen wie Verschlüsselung der Daten und des Datentransfers, georedundante Datenhaltung, Identitätsmanagement oder Zugriffskontrolle schützen Geräte, Anwendungen und sensible Daten vor möglichen Angriffen und unberechtigten Zugriffen und bilden so eine weitere Sicherheitsschleife.

Fazit: Warum Sie jetzt mit einer Cloud IIoT-Plattform starten sollten

Wir haben erfahren, dass Cloud-basierte IoT-Plattformen für Industrie 4.0 von zentraler Bedeutung sind. Sie dienen nahezu jeder Branche als technischer und auch betriebswirtschaftlicher Enabler und sind damit Dreh- und Angelpunkt automatisierter und datenbasierter Geschäftsmodelle. Oder kurz: Sie sind Treiber der Digitalisierung des verarbeitenden Gewerbes.

Für die Zukunft der deutschen Wirtschaft ist die schnelle und breite Nutzung von offenen, Cloud-basierten IoT-Plattformen daher elementar. Durch den Einsatz der IoT in der Cloud verschaffen sich Unternehmen maximale Flexibilität bei endloser Skalierbarkeit. Das heißt, die Plattform lässt sich bei Bedarf modular erweitern und ist für eine schnellwachsende Zahl von IoT-Geräten, Daten und externen Devices vollends gewappnet.

Dabei lassen sich Lieferanten, Logistiker, Partner und Kunden nahtlos integrieren und bilden so das Fundament einer hypervernetzten Zusammenarbeit. Darüber hinaus werden Firmen bei Administration und Kosten voll entlastet, da etwa die Einrichtung, der Betrieb sowie Updates der Plattform durch den Managed Service des Cloud Providers kostenoptimiert übernommen wird.

Fertigungsunternehmen erhalten mit IoT aus einer DSGVO-konformen Cloud die richtigen Informationen zur richtigen Zeit. Sie können ihre Produktion optimieren, ihre Maschinen besser auslasten und mit Hilfe von Predictive Maintenance Problemen vorbeugen und ihren Service dadurch stetig verbessern. Dabei bleiben Sicherheit und der Datenschutz zu jeder Zeit gewährleistet, da Daten DSGVO-konform in der deutschen Cloud gespeichert und verarbeitet werden. Geschützt durch Zugangskontrollen und redundante Sicherheitssysteme bleibt der fremde Zugang zu idealerweise georedundanten Hochsicherheitsrechenzentren allezeit verwehrt.

Tobias Goers

 

Über den Autor

Tobias W. Goers begleitet mit Leib und Seele die digitale Transformation von Unternehmen aus der D-A-CH-Region. Dabei fokussiert er sich konsequent darauf, DSGVO- konforme Multi-Cloud-Szenarien zu entwickeln und diese smart mit der gesamten IT-Landschaft inklusive der bereits vorhanden IT-Legacy seiner Kunden zu verzahnen. Nur so behalten Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Daten, unabhängig davon, wo diese residieren. Das ist der Weg zu einem erfolgreichen, datengetriebenen Geschäftsmodell für jedes Unternehmen aus jeder Branche.

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