Die Cloud hat die Art und Weise verändert, wie wir Informationen heute nutzen, teilen und austauschen. Denn sie hat die physischen Beschränkungen aufgehoben, die früher für die Nutzung von IT-Ressourcen galten: Damals lagen Daten noch zu 100 Prozent auf Hardwarekomponenten innerhalb der eigenen Räumlichkeiten – einem PC oder Rechenzentrum des Unternehmens. Auch Daten und Software wurden via Datenträger ausgetauscht bzw. fest auf einem Endgerät installiert.
Heute nutzen wir digitale IT-Ressourcen, die im virtuellen Raum gespeichert sind – nämlich in den externen Rechenzentren von Cloud-Providern. Und laut dem Cloud-Monitor 2021 von Bitkom Research nutzen heute lediglich drei Prozent der Unternehmen noch keine Cloud. So halten auch Begriffe wie „Cloud-native“ und „Cloud-basiert“ Einzug in die Firmen-IT. Aber was unterscheidet die beiden Konzepte genau?
Die Gemeinsamkeit: Es geht um Cloud-Applikationen
Was bedeutet Cloud-native?
Cloud-native bedeutet wörtlich so viel wie „in der Cloud geboren“. Dabei handelt es sich um eine agile, konzeptionelle Methode, um Anwendungen vollständig in der Cloud zu entwickeln und zu betreiben. Dadurch können Unternehmen den maximalen Vorteil aus der Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud ziehen. Zum Einsatz kommen in der Cloud-nativen Entwicklung meist Container-Technologien und Microservice-Architekturen.
Das macht diese Anwendungen hochflexibel und leicht anpassbar an unterschiedliche Cloud-Architekturen. Denn jedem genutzten Dienst können dedizierte Ressourcen effizient zugewiesen werden. Entwickler können so neue Dienste, Updates und Versionen schneller und einfacher bereitstellen. Cloud-native Anwendungen werden durch eine kontinuierliche Integration (CI/CD), Orchestrierung und den Einsatz von Container-Engines quasi ständig weiterentwickelt. Da sie äußerst portabel und schnell anpassbar sind, eignen sie sich optimal für den Einsatz in Public-Cloud-Lösungen.
Was heißt Cloud-based?
Was sind die Hauptunterschiede zwischen Cloud-native und Cloud-based?
Der größte Unterschied zwischen Cloud-nativen und Cloud-basierten Anwendungen besteht darin, inwieweit sie die Vorteile der Cloud nutzen können. Dazu zählen zum Beispiel Ressourcenpooling, bedarfsorientierter Self-Service, gemessener Service oder eine schnelle Elastizität. Cloud-native Anwendungen sind darauf ausgelegt, diese Vorteile voll auszuschöpfen. Bei Cloud-basierten Anwendungen ist das nicht der Fall.
Cloud-native oder Cloud-based: Welcher Entwicklungsansatz ist der Richtige?
Grundsätzlich gilt, dass sich der Wechsel zu einer Cloud-Anwendung für Unternehmen heute so gut wie immer lohnt. Dabei ist es egal, welchen der beiden Ansätze sie dazu nutzen. Der Einsatz von Cloud-Anwendungen führt in jedem Fall schnell zu Kosteneinsparungen, erhöhter Skalierbarkeit sowie einer besseren Leistung und Verfügbarkeit.
Welcher Ansatz für welches Unternehmen der richtige ist, hängt dann von der individuellen Situation und der allgemeinen Strategie des Unternehmens ab. Ist ein Unternehmen von den langfristigen Vorteilen der Cloud überzeugt und möchte das Know-how aufbauen, lohnt sich Cloud-native. Möchte ein Unternehmen bereits bestehende Anwendungen nicht noch einmal komplett neu entwickeln, ist Cloud-basiert der bessere Ansatz.