Unternehmen stehen vor einer stetig wachsenden Flut von Daten: Laut einer Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens IDC aus dem Jahr 2020 wächst bei knapp einem Drittel der befragten Unternehmen in Deutschland die jährliche Datenmenge zwischen 30 und 60 Prozent. Diese Datenmenge muss gesammelt, verarbeitet und gespeichert werden. Vor diesem Hintergrund müssen sich Unternehmen mehr denn je mit Datenspeicherung und den verschiedenen Cloud-Speichermodellen auseinandersetzen. In diesem Beitrag geht es um Object Storage versus File Storage.
Hierarchische Struktur versus flache Struktur
Gemeinsam ist beiden Speichermodellen Object Storage und File Storage, dass sie für das Speichern unstrukturierter Daten konzipiert sind. Allerdings unterscheidet sich die Art und Weise, wie das geschieht. In einem File-Storage-System werden die Daten hierarchisch in einem Verzeichnis, gegebenenfalls mit Unterverzeichnissen, abgelegt. Um die Informationen abrufen zu können, muss der Computer den dazugehörigen Pfad kennen.
Bei dem Speichermodell Object Storage werden die Dateien in einzelne Komponenten bzw. Objekte aufgeschlüsselt und in einer flachen Struktur als isolierte Container gespeichert. Um ein Objekt eindeutig zuordnen bzw. auffinden zu können, werden eine Objekt-ID und Metadaten vergeben, die den Inhalt der Datei näher beschreiben. Das ist ein großer Vorteil, denn dadurch lassen sich die Files eindeutig identifizieren und einfacher klassifizieren.
File Storage kann zwar mit Millionen von Dateien arbeiten, handelt es sich jedoch um noch größere Datenmengen, wird das System aus Hierarchie und Berechtigungen sehr komplex und verlangsamt sich. Dateibasierte Speichersysteme können nicht vertikal skaliert werden, d.h. sie können nicht durch das Hinzufügen von mehr Kapazität vergrößert werden. Außerdem ist die Zahl der zu vergebenden Metadaten begrenzt. File Storage eignet sich also besonders gut für lokales File Sharing, solange die Anzahl der Dateien und der mit ihnen verbundenen Metadaten begrenzt ist.