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09.03.2023

So profitieren KMU von Gaia‑X

Christian Schmitz
5 Gründe, warum auch kleine und mittelständische Unternehmen von der europäischen Cloud-Infrastruktur Gaia‑X profitieren.

Innovationen finden zunehmend im Digitalen statt und basieren somit auf Daten und Datenströmen. Doch momentan droht Europa im Vergleich zum Rest der Welt den Anschluss zu verlieren, wenn es um richtungsweisende Innovationen geht.

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ist es in einem solchen Wettbewerbsumfeld nicht leicht, zukunftsweisende Geschäftsmodelle zu entwickeln. Deshalb könnte es sich lohnen, sich etwas näher mit dem Projekt Gaia-X zu befassen. Hier sind fünf Gründe warum auch KMU von Gaia‑X profitieren:

1. Gaia-X etabliert eine europäische Cloud-Dateninfrastruktur

Ziel von Gaia‑X ist es, ein europäisches Angebot für eine DSGVO-konforme Dateninfrastruktur zu schaffen. Im Vordergrund steht dabei insbesondere die Schaffung einer Wahlfreiheit, auf welchen Servern und mit welchen Sicherheitsstandards sensible Daten gelagert werden sollen.

Denn das Problem ist heute oftmals, dass Unternehmensdaten auf Cloud-Plattformen liegen, deren Anbieter ihren Hauptsitz nicht innerhalb der EU haben. Sie unterliegen somit der Rechtsprechung ihres jeweiligen Heimatstandortes. Und das kann vor allem im Bezug auf den Datenschutz kritisch für Unternehmen sein.

2. KMU erreichen Datensouveränität

Unternehmen schaffen heute vermehrt Wertschöpfung durch Daten. Und im Rahmen der digitalen Transformation liegen diese Daten immer mehr in der Cloud – also nicht mehr im Unternehmen selbst. Deshalb ist es zunehmend wichtig, dass Unternehmen auch außerhalb der eigenen Firmengrenzen die Kontrolle über ihre Daten und Datenströme behalten. Das können sie jedoch nur, wenn sie zu jeder Zeit die Hoheit über die eigenen Daten haben.

Genau dies ermöglicht Gaia‑X. Damit können nicht nur Konzerne, sondern auch KMU ihre Datensouveränität behalten und maximale Datensicherheit sowie Datenschutz umsetzen.

3. Gaia-X etabliert ein europäisches Datenökosystem

Im Vergleich zu den USA und China verfügt Europa bisher nicht über ein echtes Datenökosystem. Das bedeutet, dass vorhandene „Datenschätze“ europäischer Unternehmen nicht verfügbar und nutzbar sind, um davon gegenüber dem Wettbewerb zu profitieren.

Auch hier will die vernetzte Dateninfrastruktur von Gaia‑X ansetzen, indem verschiedene dezentrale Infrastrukturen über Knotenpunkte miteinander vernetzt werden. Ziel ist es, eine interoperable und föderierte Infrastruktur zu schaffen, in der Daten und Anwendungen einfach portierbar sind.

KMU können dann aus einem Katalog standardisierte und zertifizierte Angebote einfach und schnell auswählen und auf die verfügbaren Ressourcen zugreifen. Dank einheitlicher Schnittstellen ist auch ein einfacher Wechsel zwischen Anbietern oder die parallele Nutzung mehrerer Anbieter möglich.

Durch diese Integration und Verknüpfung von Daten und einem einheitlichen Rahmen für die Datensicherheit kann ein europäisches Datenökosystem entstehen. Der Aufbau eines solchen standardbasierten Datenökosystems überwindet somit Grenzen, an denen bisher vor allem KMU scheiterten. Hierzu zählen beispielsweise unterschiedliche und unstrukturierte Datenformate, gesetzliche Vorschriften und Regularien in Bezug auf Datenschutz und ‑sicherheit.

4. KMU können Innovationen vorantreiben

Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen ist es eine Herausforderung, in Zeiten der digitalen Transformation wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Nicht selten fehlt es an finanziellen Mitteln, Zeit und Ressourcen. Der Zugang zu einem europäischen Datenökosystem bietet hier ganz neue Möglichkeiten. KMU können über Gaia-X nicht nur selbst ihre Daten verwalten. Sie können – vereinfacht gesagt – auch auf den gesammelten Datenpool zugreifen, neue Partnerschaften schließen und mehr.

So ist es beispielsweise möglich, maschinelles Lernen (ML) und künstliche Intelligenz (KI) anzuwenden, ohne selbst über einen großen Datenpool zu verfügen. Mehrere KMU können sich in Partnernetzwerken zusammenschließen und gemeinsam Daten für Analysen, KI-Trainings, ML und mehr sammeln und aufbereiten. So erhalten sie gemeinsam mehr Schlagkraft, können Innovationen schneller vorantreiben und müssen den Markt nicht der Konkurrenz aus Übersee überlassen.

Die gesammelten Daten im Ökosystem ermöglichen es vielmehr, datenbasiert nicht nur neue Geschäftsmodelle, sondern auch Prozessoptimierungen und Produktivitätssteigerungen zu realisieren. Unternehmen können über Gaia-X zertifizierte Services und Ressourcen eines europäischen Datenökosystems nutzen, ohne ihre Datensouveränität zu verlieren. Die gemeinsamen Standards stellen sicher, dass sie alle Vorgaben für den Datenschutz erfüllen und personenbezogene Daten ordnungsgemäß verarbeiten.

5. KMU können Gaia-X selbst mitgestalten

Die Gaia-X Association wurde 2019 von 22 Organisationen und Unternehmen aus Frankreich und Deutschland gegründet. Das Projekt wird aber grundsätzlich unter der Mitwirkung von Anwendern und Anbietern umgesetzt. Eine aktive Mitarbeit ist gewünscht und steht allen Unternehmen und Organisationen offen.

Kleine und mittelständische Unternehmen können also nicht nur die Infrastruktur und zertifizierte Services auf Gaia-X nutzen. Sie haben die Möglichkeit, sich auch aktiv in das Projekt einzubringen. Laut Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) beteiligen sich aktuell bereits mehr als 300 Organisationen an dem Projekt.

Die passende Cloud, auch für KMU

Auf Basis von Gaia-X und dem Sovereign Cloud Stack bietet unsere Open Source Cloud nicht nur einen starken Fokus auf Datenhoheit, sondern auch einen voll ausgereiften Cloud Stack für alle digitalen Projekte.

Über den Autor

Christian Schmitz ist seit Oktober 2022 als Director Open Source für die plusserver gmbh tätig und verantwortet die Entwicklung der Ausrichtung im Bereich Cloud, mit Fokus auf Open Source und digitale Souveränität.   Mit über 25 Jahren Erfahrung in der IT-Branche bringt er tiefgehendes Wissen in Bereichen wie Cloud-Technologien, IT-Security und Geschäftsfeldentwicklung mit. Vor seiner Tätigkeit bei plusserver war er Chief Strategy & Innovation Officer bei ownCloud und verantwortete die Ausrichtung der Firma sowie die Umsetzung globaler strategischer Cloud-Projekte.

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