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27.09.2021

Was ist eine Managed Public Cloud?

Maik Rosengart
Bei einer Managed Public Cloud vertrauen Unternehmen auf einen Cloud-Spezialisten, der sie bei der Auswahl, Implementierung und dem Management einer Public Cloud unterstützt.

Die Akzeptanz und schließlich auch die Nutzung der großen globalen Public Clouds wie Google Cloud Platform (GCP), Microsoft Azure oder Amazon Web Services (AWS) hat in Deutschland Fahrt aufgenommen. Das belegt auch der Cloud-Monitor 2021 von Bitkom und KPMG: Im vergangenen Jahr nutzten bereits 46 Prozent der Unternehmen in Deutschland Public-Cloud-Lösungen nach 38 Prozent in 2019. Doch viele Unternehmen haben nicht die Kapazität oder Expertise, um ihre Cloud auszuwählen, zu implementieren und zu betreiben. Damit steigt die Nachfrage nach einem passenden Managed-Public-Cloud-Anbieter.

Definition: Managed Public Cloud

Bei einer Managed Public Cloud kümmert sich ein Dienstleister um die Migration, Architektur-Design, Aufbau, Sicherheit, Betrieb und Support von Public-Cloud-Umgebungen.

Welche Anwendungen nutzen Unternehmen aus der Public Cloud?

Cloud Computing gilt als Motor der Digitalisierung: „In den Unternehmen, die Cloud Computing nutzen, hat sich in der Pandemie gezeigt, dass die Cloud eine Kerntechnologie der Digitalisierung ist“, betont Lukas Gentemann von Bitkom. Die Public Cloud ermöglicht Unternehmen „häufig auch einen kostengünstigen und einfachen Zugang zu neuen Technologien“, heißt es in der Studie. Unternehmen, die auf Public Cloud setzen, nutzen vor allem Internet-of-Things- bzw. Industrie-4.0- und Data-Lake-Anwendungen. Außerdem überzeugen die hohe Verfügbarkeit und Skalierbarkeit der IT-Ressourcen, die Anbindung mobiler Geräte sowie das großes Angebot an Infrastructure-, Software- und Plattform-Services (IaaS, SaaS und PaaS) bei der Nutzung einer Public Cloud.

Gibt es Herausforderungen bei einer Public Cloud?

Die zentrale Frage lautet heute nicht mehr, ob Daten und Anwendungen in die Cloud migriert werden. Stattdessen stehen Unternehmen nun vor neuen Herausforderungen. Denn einer Vielzahl von Möglichkeiten mit immer mehr und besseren Cloud-Angeboten steht auch eine zunehmende Komplexität gegenüber. Welche Cloud eignet sich am besten für welche Applikationen? Wie werden diese reibungslos migriert? Wie lassen sich Datenschutz- und Compliance-Vorgaben umsetzen?

Und was passiert, wenn zu einem späteren Zeitpunkt doch wieder umgezogen werden soll – etwa weil der Anbieter die Preise erhöht oder strategische bzw. technische Gründe dafür sprechen? Denn bei der Nutzung nur eines Cloud-Anbieters besteht theoretisch die Gefahr eines sogenannten Vendor Lock-ins. Sofern keine entsprechenden Schnittstellen zur Verfügung stehen, ist es nicht ganz einfach, alle Anwendungen von einer Cloud-Plattform in eine andere umzuziehen. Ein Umprogrammieren der Anwendungen kann erforderlich sein und Unternehmen den Wechsel des Cloud-Anbieters erschweren.

Was bietet eine Managed Public Cloud?

Hier kommen Managed-Public-Cloud-Anbieter ins Spiel. Sie nennen sich Cloud Consultants, Cloud Optimizer oder Cloud Broker und fungieren als Vermittler zwischen den Public-Cloud-Providern und dem Kunden. Als strategische Partner von AWS, Azure, Google Cloud und Co. vertreiben sie die kompletten Cloud Services der Anbieter (meistens ohne Aufpreis) an die Kunden weiter und ergänzen diese durch einen erweiterten Service und Support. Dieser Service fängt bei einer umfassenden Beratung an und erstreckt sich dann über den gesamten Lebenszyklus der Dienstleistung – Planung, Betrieb, Optimierung usw. Dies lässt den Kunden, bei denen Cloud-Management in der Regel nicht zu den Kernkompetenzen gehört, mehr Raum, um sich um ihre geschäftskritischen Prozesse zu kümmern.

Welche Aufgaben übernimmt ein Managed-Public-Cloud-Anbieter?

  • Planung und Design der Cloud-Architektur
  • Migration der Applikationen und Systeme
  • Entwicklung und Implementierung neuer Applikationen und Systeme
  • Fortlaufender Betrieb und Monitoring
  • Fortlaufende Optimierung der Infrastruktur, Applikationen und Systeme

Wie groß ist das Vertrauen in Managed Cloud Services?

Der Bedarf bei den Unternehmen scheint sehr groß zu sein: Wie die IDG-Studie „Managed Services 2020“ herausfand, setzen rund 80 Prozent der befragten deutschen Unternehmen bei der Digitalisierung auf die Nutzung von Managed Cloud Services. Etwa 20 Prozent vertrauen diesen Cloud-Diensten „sehr stark“. Beachtlich sind auch die Zufriedenheitswerte, die in der Studie ermittelt wurden: So berichten 64 Prozent, dass das Ziel einer Kostenreduktion erreicht wurde und ein Großteil der Befragten begrüßt „flexiblere Kosten“ und „flexiblere Ressourcennutzung“.

Welche Vorteile bietet eine Managed Multi-Cloud oder Managed Hybrid Cloud?

Viele Managed-Public-Cloud-Anbieter haben ihre Wurzeln im klassischen Managed und Cloud Hosting. Daher bieten sie auch die Möglichkeit, die Managed Public Cloud mit weiteren (Cloud) Services zu kombinieren. So erhält der Kunde eine Multi-Cloud nach seinem Bedarf, die jedem Workload die passende Infrastruktur zur Verfügung stellt. Dies kann helfen, die Performance und Kosten zu optimieren. Des Weiteren unterstützen sie den Kunden aber auch, wenn es darum geht, dessen bestehende Hardware (z.B. auch eine Private Cloud) mit der Nutzung einer Managed Public Cloud zu kombinieren (Hybrid Cloud).

Dies bietet eine praktikable Alternative für Unternehmen, die aufgrund von Compliance-Richtlinien nicht ihre gesamte IT in die Public Cloud verlegen können. Oder sie möchten sich vielleicht erst an die Cloud herantasten. Dabei gilt es jedoch, die einzelnen Infrastrukturen geschickt zu orchestrieren und unter einem zentralen Management zu vereinen. Damit bleibt der Überblick gesichert und das Ausbreiten einer Schatten-IT im Unternehmen wird verhindert.

Welche Kompetenzen hat ein Managed-Public-Cloud-Anbieter?

  • Tiefes Know-how bei mindestens einer (Hyperscale) Public Cloud
  • Kompetenzen bei DevOps, agiler Entwicklung, Automation und Skalierbarkeit
  • Erfahrung mit Integrationen
  • Breites Technologiespektrum, um hybride Lösungen zu realisieren

Über den Autor

Maik Rosengart ist seit 2011 bei plusserver tätig und seit April 2022 Head of Produktmanagement. Er praktiziert dabei das Servant Leadership und unterstützt, motiviert und befähigt die Product Owner, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Sein Hauptaugenmerk liegt darauf, innovative Produkte zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen und zum Erfolg des Unternehmens beitragen.

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